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Eine Wanderung ist lustig...

Autorenbild: Annika Annika

Aktualisiert: 14. Okt. 2022

... eine Wanderung ist schön!

Letztes Wochenende bin ich gemeinsam mit meiner Mitbewohnerin einmal zum Skjærsjøen gewandert und wieder zurück. Nachdem uns die Østmarka mit seiner Natur und seiner Ruhe so beeindruckt hat, wollten wir unbedingt vor dem Winter noch einmal zelten gehen. Ich glaube so richtig geplant wurde der Trip insgesamt nur ca. eine Woche und ehrlich gesagt, war uns am Anfang nicht bewusst, worauf wir uns da einlassen und was wir wirklich alles brauchen, wenn wir im Oktober in Norwegen zelten wollen. An dieser Stelle geht ein großer Dank an unsere Kollegen raus, die uns rasch aufgeklärt und uns dann auch noch ihre gesamte Wanderausrüstung ausgeliehen haben.


Geplant war es vom Sognsvann, ein See direkt am Rande von Oslo, hoch zu wandern, bis zum Melomkollen. Laut Wander-App wäre das eine Tour von 3,5 Std. gewesen - easy, dachten wir. Wer von euch schonmal in Norwegen wandern war, weiß, dass man es hier nicht mit "normalen" Wanderwegen zu tun hat, die sich sanft durch die schöne Natur schlängeln. Büsche und Sträucher sind abseits der Wege zurück gestutzt, manchmal musst du einen kleinen Fluss über eine Brücke überqueren und findest auf der anderen Seite deinen Wanderweg wieder. In Norwegen läuft das irgendwie ein wenig anders. Zwischendurch muss man sich dann echt die Frage stellen, ob man sich überhaupt noch auf dem Wanderweg befindet oder gerade Querfeldein rennt. Allein die kleine farbliche Markierung an den Bäumen in der Nähe der "Wege" lässt vermuten oder eher gesagt hoffen, dass du dich noch auf dem richtigen Weg befindest. Nachdem wir 4 Std. durch Sümpfe gewandert, Felswände hochgeklettert und Bäche ohne Brücken überquert hatten, waren die Füße nass und die Rücken taten weh. Denn man soll es nicht meinen, aber ein 40L Rucksack samt Zelt, Isomatte, Schlafsack, Wasser, Proviant und Axt wiegt doch schon einiges. Leider sind wir nach den 4 Std. nicht wie geplant am Melomkollen angekommen, sondern haben gerade mal etwas mehr als die Hälfte des Weges hinter uns gebracht. Würde sagen wir haben uns da nur minimal mit dem Weg und der Zeit verschätzt. Das Tacho sagte 16:15 Uhr an und wir entschlossen uns einen Schlafplatz zu suchen. Und so sind wir zum Skjærsjøen gekommen. Der Skjærsjøen ist ein See im Gebiet der Nordmarka.

17:00 Uhr war für uns die Deadline, bis dahin mussten wir einen Spot gefunden haben, an dem wir unser Zelt noch im Hellen aufschlagen konnten. Irgendwo zwischen Felsen und Tannen, Blaubeerbüschen und Pilzen haben wir den perfekten Platz gefunden. Mit Blick auf den See haben wir unser Zelt aufgeschlagen und Schlafsäcke und Isomatten verstaut. Und natürlich, was gehört auf jeden Fall zu einem Camping Trip dazu? Ein Lagerfeuer! Mit der Axt bewaffnet konnten wir ein wenig Totholz sammeln. Leider haben wir dann schnell festgestellt, dass nasses Holz nicht gut brennt. Ganze 10 Minuten hat unser Lagerfeuer gehalten, aber immerhin hat es gereicht, um die Würstchen warm zu machen.


Belohnt für die 4-stündige Wanderung wurden wir dann mit dem wohl schönsten Sonnenuntergang den ich bisher gesehen habe. Mit Blick auf die Berge, den See und den Wald hatten wir den besten Platz, um uns das Farbenspiel am Himmel anzuschauen. Kurz dachten wir, dass es besser nicht sein könnte und dann schwamm einfach ein Otter an uns vorbei. Ganz still und heimlich. Und was soll ich sagen: Mein Tag war perfekt!

Ich glaube es gibt kaum etwas, was die Schönheit der Natur beschreiben kann, die wir dort erleben durften.

Die Nacht war dann mit nur 2° Grad sehr frisch. Aber durch die guten Schlafsäcke auch kein Problem, solange keines deiner Gliedmaßen den Schlafsack verlassen hat.

Nach einem atemberaubenden Sonnenaufgang um 07:00 Uhr ging es dann für uns wieder zurück Richtung Zivilisation. Etwas müde, erschöpft, immer noch mit nassen und kalten Füßen, aber mit einem fetten Grinsen im Gesicht.

Ein norwegisches Sprichwort sagt: Unterwegs in der Natur, hat man niemals schlechte Laune.


Jetzt bin ich schon 39 Tage hier und finde immer noch jeden Tag etwas was mich begeistert. Ist es das Land oder die veränderte persönliche Einstellung? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich meinen Blick für die kleinen Dinge im Leben wieder gefunden habe. Denn das sind doch die Momente, die das Leben erst so kunterbunt und wunderschön machen!

"Ut pår tur, aldri sur."



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1 Comment


Michael Lubowitzki
Oct 13, 2022

Toll wie du das Beschrieben hast, man ist irgendwie dabei.

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